Serie „Migration zu Windows Server 2025“ – Planung

Dieser Eintrag gehört zu meiner Serie „Migration zu Windows Server 2025„. In dieser möchte ich euch die Aktualisierung meiner Server-Infrastruktur von 2019 auf 2025 dokumentieren. Es ist eine lebendige Welt von Systemen, die mir wichtig sind. Mit realen Anforderungen und Bedingungen werde ich alle Arbeitsschritte erläutern.

In diesem Beitrag starte ich das Projekt und definiere meine Anforderungen.

Kurzbeschreibung des Projektes

Alle Server der Infrastruktur von meinem Unternehmen WS IT-Solutions, die aktuell noch mit Windows Server 2019 laufen, sollen auf Windows Server 2025 umgestellt werden. Die Windows Server 2022 werde ich in diesem Projekt nicht migrieren. Bestehende Rollen und Anwendungen prüfe ich dabei auf Kompatibilität. Bei Bedarf werde ich diese mit aktualisieren. Ein Beispiel ist mein Datensicherungsprogramm System Center Data Protection Manager. Ggf. werde ich nicht länger benötigte Dienste entfernen. Neue Funktionen und Möglichkeiten werde ich beleuchten und bei Bedarf einführen.

Die Serverhardware werde ich weiter verwenden. Als Hypervisor für die neuen VMs dienen 3 Windows Server 2022. Auf deren Hardware sind genug Ressourcen frei für die Migrationen.

Alle Services und Server bleiben on-premise, es sind keine Cloud-Integrationen geplant.

Zielsetzung

Verfügbarkeit

Die Infrastruktur nutze ich produktiv. Daher sind alle Arbeiten und Anpassungen im Rahmen der gewünschten 24/7-Verfügbarkeit so auszuführen, dass Störungen und Unterbrechungen der Dienstbereitstellung möglichst ausgeschlossen sind.

Ebenso muss zu jeder Zeit eine funktionale Datensicherung und ein proaktives Monitoring gewährleistet sein.

Migrationsvarianten

Migrationen der einzelnen Server werden im Idealfall Side-By-Side durchgeführt. Dabei laufen die Dienste auf dem alten Server und werden dann auf den daneben neu aufgesetzten Server umgezogen. Danach wird der alte Server entfernt. Aber auch Wipe&Load ist als Verfahren denkbar, wenn es die Verfügbarkeitsanforderung erlaubt.

Ein Inplace-Upgrade soll ausgeschlossen sein. Neuinstallationen statt Migrationen sind aber denkbar.

Optimierung

Die Reihenfolge soll unnötige Nacharbeiten vermeiden, effizient und insgesamt kompatibel sein. So wird z.B. der WSUS-Server bis zuletzt auf Windows Server 2019 laufen, damit er als neu aufgesetztes System nur noch die dann erforderlichen Updates für Windows Server 2022 und 2025 laden muss. Ebenso muss aber auch das BackupSystem DPM 2019 auf die neue Version aktualisiert werden, bevor z.B. die Fileserver auf Win2025 laufen, da sonst der Agent nicht kompatibel ist.

Sicherheit

Generell gilt das Prinzip „Secure by Default“: Alle Sicherheitsmaßnahmen sind ab dem Setup aktiv. Hierfür sind Härtungs-GPO einzusetzen. Bei der Konfiguration von Services muss das Prinzip Least Privilege umgesetzt werden. Ich nutze Role Based Access Controll (RBAC) als Standard.

Alle Server werden vom Internet isoliert. Ausnahmen für erforderliche Funktionen und die Aktivierung sind möglich.

Als Schutz vor Schadcodes wird der Windows Defender beibehalten.

Die Systeme müssen an das Elastic SIEM angeschlossen werden.

IST-Situation

Folgende Systeme sind bei mir gerade in Verwendung. Manche Server laufen bereits mit Windows Server 2022. Diese belasse ich erst einmal so. Und die Nicht-Windows-Systeme stehen auch nur der Vollständigkeit halber in der Tabelle.

NameOperatingsytemServices
WS-GITLABUbuntu Server 22.04Gitlab
WS-SIEMUbuntu Server 22.04ElasticSearch, Kibana, SIEM
WS-WIKIUbuntu Server 22.04Wiki.js
WS-BVWin 2019Backup Vault
WS-CA1Win 2019PKI-Server
WS-DAGWin 2019Virtuelles Netzwerknamenskonto für Failovercluster
WS-DC1Win 2019Domain Controller, DNS
WS-DC2Win 2019Domain Controller, DNS
WS-DPMWin 2019Data Protection Manager & Backup
WS-FS1Win 2019Dateiserver & DFS-Server
WS-FS2Win 2019Dateiserver & DFS-Server
WS-HV3Win 2019Hyper-V
WS-MONWin 2019PRTG-Monitor & SYSLOG & Taskserver
WS-MX1Win 2019Exchange Server
WS-MX2Win 2019Exchange Server
WS-NET1Win 2019DHCP
WS-NET2Win 2019DHCP
WS-NPS1Win 2019Network Policy Server
WS-NPS2Win 2019Network Policy Server
WS-Print1Win 2019Printserver
WS-SHWin 2019SmartHome & Automation
WS-WACWin 2019Admin Server
WS-WDSWin 2019WDS
WS-WSUSWin 2019WSUS
WS-HV1Win 2022Hyper-V
WS-HV2Win 2022Hyper-V
WS-JUMP1Win 2022Jumpserver
WS-JUMP2Win 2022Jumpserver
WS-RDS1Win 2022RDS Broker, Gateway, Webserver, Remoteapp-User; RD-LIC
WS-RDS2Win 2022RDS Broker, Gateway, Webserver, Remoteapp-User
WS-VSWin 2022Nessus Schwachstellenscanner

Planung der Migration

Folgende Systeme werde ich in der angegebenen Reihenfolge umstellen:

NameOSTypServicesSzenario
WS-CA1Win2019VMPKIWipe&Load
WS-NET1Win2019VMDHCPWipe&Load
WS-NET2Win2019VMDHCPWipe&Load
WS-NPS1Win2019VMNPSWipe&Load
WS-NPS2Win2019VMNPSWipe&Load
WS-DPMWin2019VMData Protection Manager, BackupNeuinstallation
WS-FS1Win2019VMFileserver, DFSN, DFSRWipe&Load
WS-FS2Win2019VMFileserver, DFSN, DFSRWipe&Load
WS-DC1Win2019VMADDS, DNSWipe&Load
WS-DC2Win2019VMADDS, DNSWipe&Load
WS-MONWin2019VMPRTG, SYSLOGNeuinstallation
WS-HV3Win2019PhysHyper-VWipe&Load
WS-BVWin2019VMBackupWipe&Load
WS-Print1Win2019VMPrintNeuinstallation
WS-WACWin2019VMAdminServerNeuinstallation
WS-SHWin2019VMSmarthomeWipe&Load
WS-WSUSWin2019VMWSUSNeuinstallation

Es sind also nicht so viele Services und Systeme wie beim letzten Mal. Aber dennoch möchte ich das Ganze professionell angehen. Los geht’s!

Die Übersichtsseite zum meinem Migrationsprojekt findet ihr hier: Migration zu Windows Server 2025

Kommentar hinterlassen